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Geschichte

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1962 n.Chr.

Nach Jahren des Widerstandes, dann der zunehmenden Kooperation samoanischer Führungskräfte mit der neuseeländischen Mandatsverwaltung wurde am 01.01.1962 in einer feierlichen Zeremonie die neuseeländische Fahne über Samoa nieder geholt.

Die samoanische Flagge hatte schon vorher geweht, neben der neuseeländischen, nun war sie allein und wieder selbständig. Im Vorjahr war in einer Volksabstimmung aller erwachsenen Samoaner die Lösung von Neuseeland und die neue samoanische Verfassung mit überwältigender Mahrheit angenommen worden.

Die samoanische Regierung trat ihr Amt an, das Parlament konstituierte sich. Wirtschaftlich blieb Samoa jedoch zunächst weiter vollständig von Neuseeland abhängig, ergänzt durch internationale Hilfsprojekte.

Die samoanische Regierung hatte auch das von den Deutschen entwickelte Plantagenland in ihre Verwaltung übernommen. Hier lag die Basis für eine eigenständige wirtschaftliche Entwicklung, zunächst weiter als Plantagenwirtschaft, dann zunehmend durch Nutzung der Flächen für infrastrukturelle Zwecke und eine beginnende Industrieansiedlung.

Beginnend mit einer Kokosölraffinerie wurden mehr und mehr auch industrielle Arbeitsplätze geschaffen. Ende der Achtziger Jahre wurde eine Brauerei errichtet, die auch Limonadengetränke in Lizenz produzierte. 1992 gelang die Ansiedlung eines japanischen Unternehmens in Samoa, das Automobil - Halbfertigprodukte herstellt.

Alle diese Projekte waren Staatsunternehmen, gemeinsam mit ausländischen Investitionspartnern, unterstützt durch internationale Hilfsfonds. Das gesamte Wirtschaftsleben, Löhne und Preise, vor allem aber der Banksektor waren staatlich gelenkt und kontrolliert.

Dies ermöglichte zunächst, daß es überhaupt zu einer ersten eigenständigen Wirtschaftsentwicklung kommen konnte. Als vor etwa zwanzig Jahren aber die Früchte dieser Entwicklung mehr und mehr nur einzelnen Familien, vor allen denen hoher Regierungsmitglieder, zu Gute zu kommen begann und auch kriminelle Machenschaften ausländischer "Berater" vorkamen, geriet Samoa in eine grundlegende politische und wirtschaftliche Krise.

Die amtierende Regierung wurde zum Rücktritt gewzungen, teils duch ausländischen Druck, teils durch einen Generalstreik in Samoa, ein bis dahin völlig unbekanntes Instrument der politischen Auseinandersetzung. Angeführt von hohen Matais und Pastoren verweigerte das samoanische Volk seiner Regierung die Gefolgschaft.

Aus den anschließenden Neuwahlen ging die Human Right Protection Party (HRPP) als Sieger hervor, zu der sich die Führer des Streiks zusammen geschlossen hatten. Die HRPP ist bis heute Regierungspartei geblieben.

Seit rund zehn Jahren befindet sich Samoa in einem bespiellosen wirtschaftlichen Aufschwung, der auch durch Naturkatastrophen und Pflanzenseuchen nicht gestoppt werden konnte, die das Land heimsuchten. Ein stabiles Wirtschaftswachstum um 6 bis 8 Prozent jährlich, bei einer Inflationsrate um 3 Prozent, sind Kennzeichen dieser Entwicklung.

In ein bis zwei Jahren wird sich Samoa aus der UN-Liste der "ärmsten Länder der Welt" verabschieden können oder müssen, je nachdem, wie man es sieht. In den letzten Jahren hat sich auch der Staat mehr und mehr aus dem Wirtschaftsleben zurück gezogen, seine Beteiligungen privatisiert, Zölle und andere Handelshindernisse beseitigt. Der Export hat deutlich angezogen, auch wenn die Handelsbilanz imemr noch stark defizitär ist.

Doch wiegt eine positive Zahlungsbilanz diesen Nachteil auf. Immer noch leben fast so viele Samoaner im Ausland, wie in Samoa selbst, nachdem es in den Krisenjahren um 1985 ganz dramatische Auswanderungswellen gegeben hatte. Zahlungen dieser Auslands-Samoaner, aber auch weiter, gar verstärkt noch, fließende ausländische Finanzhilfen ermöglichen diese Prosperität.

Der private Sektor ist in starker Entwicklung begriffen, privates Kapital und seine Eigner, zurück kehrende Auslands-Samoaner, investieren in erheblichem Maße. Der Grundstücksmarkt boomt, es gibt neuerdings einen Gebrauchtwagenhandel in Samoa (früher völlig unbekannt), drei Internet-Provider, zwei davon privat - alles Zeichen für privates Kapital, das in Samoa inzwischen bessere Renditechancen findet als in Übersee. Als letzte Konsequenz dieser Entwicklung wurde inzwischen auch der samoanische Tala frei konvertierbar und hält sich achtbar auf den Finanzmärkten der Region.

"Samoa mo Samoa" war das Motto der Mau - "Samoa den Samoanern". Inzwischen ist es wieder Wirklichkeit.

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