Geographisches

Die Samoa-Inseln liegen auf etwa 14 Grad südlicher Breite, gut 1500 Kilometer südlich des Äquator, und 172 Grad westlicher Länge, nur 35 Kilometer entfernt von der Datumslinie. Als letztes Land begrüßt Samoa den neuen Tag, als letztes Land sieht es auch die Sonne untergehen, was zu den "Milleniums"-Feiern einen erfreulichen Zustrom an Neugierigen und weltweite Popularität brachte.

Die nächsten Nachbarn sind das französische Territorium "Wallis und Futuna" sowie die Tokelau-Gruppe (neuseeländisch), jeweils rund 400 Kilometer entfernt. Zum Königreich Tonga sind es rund 600, bis zu den Fidschi-Inseln gar fast 900 Kilometer. Hawaii im Norden ist fast 4.700 Kilometer entfernt, nach Neuseeland im Süden sind es 2.600 und nach Australien im Westen etwa 3.800 Kilometer (Sydney). Nach Los Angeles, quer über den Pazifik, sind es fast 8.000 Kilometer.

Die Inselgruppe ist seit gut hundert Jahren politisch geteilt, in das US-Territorium "American Samoa" und den "Unabhängigen Staat von Samoa", früher West-Samoa, noch früher Deutsch-Samoa. Die Teilung hat keinerlei Wurzeln in der samoanischen Geschichte, sondern beruht allein auf der Machtpolitik der Kolonialmächte, die sich jeder ein "Stück vom Kuchen" sichern wollten - die Deutschen Plantagenbesitz, die Amerikaner einen sicheren Hafen als Versorgungsbasis für die USA-Australien-Schiffahrtsroute und den Walfang.

Zu Amerikanisch-Samoa im Osten der Gruppe gehören (nur bewohnte Inseln, von Ost nach West) die kleinen Inseln der Manua-Gruppe (Ofu, Ta'u und Olusega) sowie die Insel Tutuila mit dem Hafen und der Hauptstadt Pago-Pago. Das unabhängige Samoa besteht aus den Hauptinseln Upolu mit der Hauptstadt Apia und Savaii - zwischen ihnen liegen Manono und Apolima, zwei kleine, ebenfalls bewohnte Inseln.

Trotz der Teilung gibt es gute und enge Beziehungen zwischen den beiden samoanischen Staatsgebilden, ebenso eng sind die familiären und kulturellen Beziehungen geblieben. Ernsthafte Bestrebungen zur Wiedervereinigung gibt es nicht - der Status Quo ist durchaus vorteilhaft für alle Beteiligten.

Alle Inseln sind die Spitzen eines großen Vulkanmassivs, das steil vom 4000 Meter tiefer gelegenen Meeresboden aufragt. Bis 1850 Meter hoch ragen sie aus dem Meer. Auf Meereshöhe gibt es zumeist angeschwemmte Küstenstreifen, bis zu einigen Kilometern breit. Die Inseln sind umgeben von Korallenriffen, die als natürliche Wellenbrecher wirken und eine Erosion der Küste durch starke Wellen verhindern.

Heutzutage sind vor allem die Landstriche direkt an der Küste besiedelt. Dort reiht sich Dorf an Dorf. Zum Inland hin gibt es Besiedelung bis zu zehn Kilometer von der Küste entfernt sowie entlang der in der Kolonialzeit entstandenen Plantagenwege. Das Innere der Inseln ist praktisch unbewohnt, wird aber als Plantagen- und Weideland genutzt, so weit dies möglich ist.

Samoa ist ein kleines Land; der unabhängige Staat mit rund 2900 qkm so groß wie Luxemburg, aber weit dünner besiedelt. Ganz Amerikanisch-Samoa hat gar nur 197 qkm und der größte Teil dieser Fläche ist unbewohnbares Bergland. Die letzte Volkszählung war Anfang der Neunziger Jahre - heute mögen es knapp 200.000 Einwohner im unabhängigen Samoa und rund 60.000 Einwohner in Amerikanisch-Samoa sein. Etwa ebenso viele Samoaner leben im Ausland, vorwiegend in Neuseeland, den USA (v.a. Hawaii, Kalifornien) und Australien.

Und weil das so wichtig ist - die Größe, nein, die Kleinheit des Landes - hier ein paar Gedanken dazu, ganz aus der Sicht eines Palagi, eines Deutschen in Samoa.