Thema: Autoelektriker

Sie haben den letzten Abschnitt (Einwandern nach Samoa) genau gelesen? Wenn nicht, dann tun Sie es bitte zuerst ...

Und nein, es ist nicht wirklich so, wie es im STERN stand. Die meisten Autos hier fahren und wenn sie stehen, dann meistens, weil man auf ein Ersatzteil aus Übersee warten muss oder weil man das Geld für die Reparatur nicht hat. Letzteres vor allem.

Um es billig zu machen, gehen viele zum Hinterhof- "Engeneer", eine in Samoa nicht wirklich geschützte Berufsbezeichnung ... Sie wissen, wo beim Schraubenzieher vorne ist - also sind Sie ein "Engeneer".

Aber Scherz beiseite: Automechaniker gibt es viele in Samoa, auch gute. Normale Wartung und Reparaturen sowie Arbeiten an der Karosserie sind hier voll abgedeckt - keine Chance für Sie.

Aber - aus welchem Grund auch immer - es gibt wohl niemanden, der sich richtig mit Autoelektrik auskennt. Schaltplan lesen, auch wirklich verstehen und das richtige Kabel an die richtige Stelle bringen.

Zwei Beispiele:

Bei einem fünfzehn Jahre alten Nissan-Pickup brennt dauernd die eine 10A-Sicherung durch. Nun, meint der pfiffige Hinterhof-Engeneer in Savaii, dann nehmen wir eben eine 25A-Sicherung. Ergebnis: Kabelbrand und alles im Eimer. Das Auto steht heute noch, nach zwei Jahren. Der Schaltplan ist da, die Kabel sind da, die nötigen Relais ließen sich auch beschaffen, kein Problem. Aber niemand wurde bisher gefunden, der aus Schaltplan und Material wieder eine voll funktionierende Elektrik machen könnte. Kein Einzelfall.

Sie könnten das, so mit der linken Hand, auch ganz bestimmt und sicher? Weil Sie das richtig gelernt haben, auch schon dauernd gemacht haben, längere Zeit in einer Spezialwerkstatt für Autoelektrik gearbeitet?

Zweites Beispiel: Mein Mitsubishi-Galant, zehn Jahre alt oder so, spinnt rum. Die automatische Türverriegelung sperrt zu, wann immer es ihr in den Sinn kommt, einfach so. Zufallsgesteuert wahrscheinlich.  Und der eine Fensterhebermotor macht das Fenster gerne für mich auf, aber nicht wieder zu. Da ist er eigen, offen ist ja auch viel luftiger.

Klar, ich könnte für viel Geld die entsprechenden Ersatzteile ordern und die Teile einfach ersetzen. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, würde mich das etwa 25 Prozent dessen kosten, was ich in Neuseeland für den Wagen bezahlt habe ... Mache ich also nicht - es ist lästig, aber nicht lebenswichtig, also ertrage ich es einfach.

Hätten Sie eine bessere Idee, als 700 Euro für Ersatzteile auszugeben? Dann her damit und dann sind Sie auch jemand, den wir hier in Samoa gebrauchen können. Kein Geld haben wir und davon viel - wer uns die teuren importierten Ersatzteile sparen hilft, indem er störrische Teile wieder in Gang bringt oder sinnvolle Lösungen weiß, sie zu überbrücken (ich brauche keine automatische Türverriegelung ...), der hat hier gute Chancen.

Die Fahrzeuge hier sind fast ausnahmelos japanischer Herkunft, vor allem Toyota und Suzuki. Koreaner gibt es auch (Hyundai), daneben ein paar Ford, Holden (GM/Opel) und ansonsten quer durch die Welt, bis hin zum Porsche.

Wie könnte das gehen?

Nun, Sie haben den letzten Abschnitt, über das Einwandern in Samoa ja gelesen. Wenn Sie also jemand sind, der sich auf dieses widerspenstige Land einlassen möchte, dann müssten Sie erst einmal herkommen, für mindestens vier bis sechs Wochen. Kostet Sie rund 1500 bis 1800 Euro für den Flug und nochmal rund 1000 bis 1500 Euro für den Rest (sechs Wochen).

Zeugnisse bringen Sie mit, über Ihre Ausbildung und einschlägige Berufserfahrung, vielleicht auch ein Messgerät und etwas Werkzeug, und wir würden Sie hier einführen. Seien Sie sicher, dass Sie schon bald einen Schraubenzieher in der Hand haben könnten (nicht müssen).

Und dann sehen wir gemeinsam, was dabei heraus kommen könnte:

- ob Sie können, was gebraucht wird,

- ob das auch so nachgefragt wird, wie ich vermute,

- ob Ihnen angeboten wird, seitens der lokalen Werkstätten, für sie zu arbeiten, gegen Lohn oder 

- ob es gar Sinn machen würde, das selbständig zu machen, kleine eigene Werkstatt vielleicht und ansonsten Handy - Anruf genügt und Sie kommen zu der Werkstatt, wo die Jungs nicht mehr wissen, wo das Kabel hin muss.

- Was Sie damit verdienen könnten, was Sie dafür investieren müssten und ob sich das lohnt.

Und Sie müssen - natürlich - auch heraus finden, ob und wie Sie sich mit Samoa anfreunden können. Und Samoa mit Ihnen.

Keine Garantien irgendwelcher Art, nur unseren guten Willen, dabei mitzuhelfen, dass das klappt, einschliesslich dann auch der Diskussion mit den lokalen Behörden, die wir ja sehr gut kennen.

Aber - und ich muss das leider sehr klar so sagen - nur ein echter Profi wird gebraucht ... Halbe Profis, auch recht ordentliche, haben wir hier - nur den richtigen ganzen Profi nicht. 

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