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Deutsche(s) in Samoa

damals: Kolonialherren - Kolonialwaren - Kolonialkinder 1
heute: Als Deutscher in Samoa - Was ist geblieben? - Kolonialkinder2

Was ist aus ihnen geworden, den Nachfahren der deutschen Siedler, Händler, Seeleuten und Beamten? Nachdem die Deutschen selbst nach Neuseeland gebracht wurden, Verwaltung und Wirtschaft fest in englisch/neuseeländische Hand genommen, kümmerten die in Samoa gebliebenen Kinder, Ehefrauen- und männer um das Land im Familienbesitz, oftmals durchaus respektable Flächen.

Mit zunehmenden Möglichkeiten auch für Samoaner, eigene Geschäfte zu betreiben, wie sie sich nach dem 2.Weltkrieg und vor allem nach der Wiederunabhängigkeit des Landes eröffneten, begannenen eine ganze Reihe dieser Afakasi-Familien, von ihren Plantagen aus in den Export einzusteigen, dann auch Läden, Hotels, Restaurants und Dienstleistungsbetriebe zu eröffnen. Sie waren fast die einzigen Samoaner, die über wenigstens ein Basis-Geldkapital verfügten und zumeist auch die Ausbildung hatten, damit etwas anzufangen.

Viele der deutsch-samoanischen Familien waren auch Verbindungen mit englischen oder englisch-samoanischen Familien eingegangen, was ihre Möglichkeiten weiter verbesserte. Und so nimmt es nicht wunder, daß man auch heute noch im Wirtschaftsleben, neben chinesichen und englischen Namen, eine ganze Reihe deutscher Namen findet.

Manche Nachfahren deutscher Vorfahren erinnerten sich auch dieses Erbes und suchten gezielt in Deutschland nach Geschäftskontakten, knüpften gar an die früheren Verbindungen aus der Kolonialzeit an, sei es im immer noch blühenden Kopra- und Kakaohandel, als auch in anderen Bereichen. Nicht, daß dies wirklich eine Fortsetzung der alten Beziehungen gewesen wäre, aber es öffnete zumindest Türen.

Einer der profiliertesten Nachfahren deutscher Kolonialvergangenheit ist der Wirtschaftsminister des Landes, Hans -Joachim Keil, als begeisterter Pilot zudem auch Luftfahrtminister. Ganz nebenbei betreibt er auch das samoanische McDonald Restaurant. Die Familie Keil brachte das Lotto erfolgreich nach Samoa, nach deutschem Vorbild. Und die H-J-Keil Tankstelle an der Taufusi-Kreuzung in Apia ist ebenso ein Klassiker für samoanische Autofahrer auf Reifen- und Ersatzteilsuche wie der R.Keil Zubehörhandel ganz in der Nähe.

Andere Namen aus dem samoanischen Telefonbuch, weiße und gelbe Seiten, die sicher auch im Telefonbuch vieler deutscher Städte stehen könnten, sind:
Mit * sind Familien gekennzeichnet, die mir als aus der Kolonialzeit stammend bekannt sind; + bezeichnet Deutsche, die zur Zeit in Samoa leben.

- Cordtz - Kaisa * - Meyer * - Schuster *
- Diethelm - Kappus + - Mohr - Schwalger *
- Egen - Kaufner - Muller - Schwenke *
- Endemann - Kayser + - Nauer - Siemsen
- Giedlow * - Keil * - Netzler * - Stehlin
- Graf - Kenner - Ott * - Stunzner *
- Hagedorn - Kleis - Overhoff * - Voigt
- Handel - Kohlhase * - Radke - von Reiche *
- Heiderbrandt - Krause - Rasch * - Wendt *
- Helg * - Krieg - Retzlaff * - Wetzell *
- Helscher - Kruse * - Sanft - Winterstein
- Hertel + - Lober * - Schaafhausen* - Wirth
- Hoeflich * - Lowe - Schmidt  
- Jahnke - Margraff - Schreckenberg+  
- Joerich * - Matthes - Schultz *  

Die Auswahl habe ich allein nach dem Namen vorgenommen, ohne die Personen alle zu kennen. Namen, die auch im Englischen gebräuchlich sind, habe ich nicht aufgenommen, zum Beispiel "Peter" oder "Paul". Bei der Verbreitung der Deutschen in der Welt mag auch der eine oder andere Amerikaner oder Australier mit deutschen Vorfahren dabei sein.

damals: Kolonialherren - Kolonialwaren - Kolonialkinder 1
heute: Als Deutscher in Samoa - Was ist geblieben? - Kolonialkinder2